Dr. Dr. Simon A. Krooss
Dr. Dr. Simon A. Krooss

Dr. Dr. Simon Krooss (Dr. med. Dr. rer. nat. Simon Alexander Krooss, B.Sc., B.A., M.Sc.) studierte zunächst an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Bachelor of Arts) und parallel Biowissenschaften (Bachelor of Science) an der Leibniz Universität Hannover, bevor er einen Master of Science in Biomedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover absolvierte. Seine Masterarbeit am Institut für Virologie befasste sich mit nicht-kodierenden Mutationen im Faktor-IX-Gen und der Entschlüsselung eines darauf basierenden molekularen Pathomechanismus. Im Anschluss promovierte er parallel zum Humanmedizinstudium an der Philipps-Universität Marburg in molekularer Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in der Arbeitsgruppe um Prof. Michael Ott für Zell- und Gentherapie. In seiner naturwissenschaftlichen Dissertation beschäftigte er sich mit der in vivo Genom-Editierung hereditärer Lebererkrankungen mithilfe CRISPR/Cas-basierter Technologien.

Seitdem verfolgt er einen translationalen Forschungsansatz an der Schnittstelle von Gentherapie, Infektionsmedizin und klinischer Versorgung. Eine Schlüsselpublikation seiner Forschungsarbeiten erschien 2022 in Nature Communications, deren Erstautorin 2023 mit dem Preis der Deutschen Leberstiftung ausgezeichnet wurde. Anschließend legte er durch eine Förderung der Volkswagenstiftung den Grundstein für eine inhaltliche Erweiterung seines wissenschaftlichen Profils: Neben der gezielten Korrektur genetischer Lebererkrankungen setzt er CRISPR-Systeme nun auch zur Bekämpfung viraler Infektionen wie SARS-CoV-2, Nipah-Virus und HPIV ein.

Aktuell wird er an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie (GHIE) der MHH klinisch weitergebildet. Im Rahmen des PRACTIS-Programms verbindet er seine patientennahe Tätigkeit mit translationaler Forschung in zwei zentralen Projekten: Zum einen entwickelt er CRISPR-basierte antivirale Wirkstoffe zur Prophylaxe und Therapie schwer behandelbarer viraler Atemwegsinfektionen. Zum anderen untersucht er in enger Kooperation mit der Schön Klinik Berchtesgadener Land und dem Zentrum für individualisierte Infektionsmedizin (CiiM) die molekularen Ursachen des Post-COVID-Syndroms.

Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet und gefördert, unter anderem durch die Studienstiftung des deutschen Volkes (Studien- und Promotionsstipendium), die Joachim Herz Stiftung (Add-on Fellowship), die VolkswagenStiftung (CRISPR-basierte antivirale Strategien), die Julitta und Richard Müller Stiftung (Post-COVID-Forschung) sowie durch das Bayer Hemophilia Award Program (Entwicklung eines nicht-viralen Gentransporters für ein optimiertes Faktor-VIII-Gen). Zu seinen Auszeichnung zählen unter anderem der Posterpreis der Europan Society for the Study of the Liver (EASL) 2024 und den Promotionspreis der Freunde der MHH 2023.

Im Rahmen von PRACTIS verfolgt Dr. Dr. Krooss das Ziel, innovative molekulare Therapiekonzepte mit unmittelbarer klinischer Relevanz weiterzuentwickeln – mit besonderem Fokus auf komplexe infektiologische und immunvermittelte Krankheitsbilder.